Wurzelkanalbehandlung

Wurzelkanalbehandlung für den Zahnerhalt – die schmerzfreie Alternative zum Zahnersatz

Die Wurzelkanalbehandlung ist eine moderne, endodontische (endodontisch = im Zahn und in der Zahnwurzel) Behandlungsmethode, durch die entzündete oder abgestorbene Zähne erhalten werden können. Bei einer Wurzelkanalbehandlung werden die im Zahn liegenden Kanäle gereinigt und Entzündungen beseitigt. Der wertvolle Zahn muss nicht gezogen werden und wird gerettet.

Wir führen Wurzelbehandlungen auf dem neusten Stand der wissenschaftlichen Forschung durch. Durch den Einsatz qualitativ hochwertiger Materialien und modernster Behandlungsmethoden sind die Prognosen sehr gut, dass Ihnen Ihr Zahn noch viele Jahrzehnte erhalten bleibt.

Die wissenschaftliche Forschung auf dem Gebiet der Endodontie hat in den letzten Jahren enorme Fortschritte erzielt. Unsere Eingriffe sind sehr schonend und schmerzfrei – es gibt also keinen Grund, Angst zu haben.

Vorteile der Wurzelbehandlung

Die Vorteile einer endodontischen Behandlung liegen auf der Hand:

  • Ihr eigener, natürlicher Zahn kann erhalten werden und bleibt fest im Kiefer verankert
  • Optisch kann man den wurzelbehandelten Zahn nicht von den anderen Zähnen unterscheiden, Ihr natürliches Lächeln bleibt erhalten
  • Ein kostenintensiver Zahnersatz ist nicht notwendig
  • Ihre Zahnprobleme können schnell und schmerzfrei behoben werden
  • Nichts ist besser als der eigene Zahn! Keine Abstoßungsreaktionen, keine Überempfindlichkeit, keine Allergie

Die wichtigsten Antworten zum Thema Wurzelkanalbehandlung

Was sind die typischen Anzeichen einer Zahnwurzelentzündung?

Wie merkt man, ob man eine Wurzelentzündung hat? Typische Symptome einer Zahnwurzelentzündung sind Schmerzen und ein Druckgefühl im Bereich des erkrankten Zahns. Anfangs tritt der Schmerz nur bei Reizung wie Aufbeißen oder Abklopfen des Zahns auf. Schreitet die Entzündung voran, stellt sich ein pochender Dauerschmerz ein.

Wann ist eine Wurzelkanalbehandlung notwendig?

Eine Wurzelkanalbehandlung wird notwendig, wenn Bakterien den Zahnnerv so geschädigt haben, dass dieser abstirbt. Bereits in einem frühen Stadium können heftige Schmerzen auftreten, müssen aber nicht! Bleibt der Entzündungsprozess zunächst schmerzfrei und unentdeckt, vermehren sich die Bakterien und dringen in den Knochen vor. Die Entzündung breitet sich aus, es kann zu Abszess- und Fistelbildung (die „dicke Backe“) kommen. Eine Wurzelkanalbehandlung wird dringend medizinisch notwendig.

Beim Röntgen wurde eine Entzündung an der Wurzelspitze festgestellt. Ich habe aber keine Schmerzen.

Ist die Wurzelkanalbehandlung wirklich nötig? Wenn im Röntgenbild eine Aufhellung, also eine Entzündung festgestellt wurde, ist eine Behandlung medizinisch immer zu empfehlen. Der Schmerz ist kein verlässliches Zeichen. Er kann jederzeit eintreten und das meist dann, wenn man es nicht gebrauchen kann, wie an Weihnachten, im Urlaub oder am Wochenende.

Außerdem können sich die Bakteriengifte einer entzündeten Zahnwurzel oder einer vereiterten Wurzelspitze im gesamten Körper ausbreiten und sich zum Beispiel an Herzklappen ansiedeln und zu Herzerkrankungen führen. Dauerhafte Entzündungen der Zähne sind ein allgemeingesundheitliches Risiko und müssen dringend behandelt werden.

Ist eine Wurzelkanalbehandlung eine OP?

Nein! Bei der Wurzelkanalbehandlung wird nur im Zahn, also nicht chirurgisch, gearbeitet. Es ist keine OP und es gibt demnach keine offenen Wunden.

Erst wenn alle anderen Maßnahmen einer Wurzelkanalbehandlung gescheitert sind, wird eine Wurzelspitzenresektion – eine Kürzung der Wurzelspitze – in Betracht gezogen, um den Zahn in seiner Funktion erhalten zu können. Die Wurzelspitzenresektion ist, im Gegensatz zur Wurzelkanalbehandlung, eine Operation.

Ist eine Wurzelkanalbehandlung schmerzhaft?

Nein! Eine Wurzelkanalbehandlung wird meist unter lokaler Betäubung durchgeführt. Der Behandlungsbeginn kann nur dann schmerzhaft sein, wenn die Entzündung noch sehr aktiv ist. Durch Einlage eines entzündungshemmenden Medikaments im Zahn oder durch die Einnahme eines Antibiotikums kann diese aktive Entzündung eingedämmt werden. Bei der nächsten Sitzung sind dann keine Schmerzen mehr zu erwarten.

Während der Behandlung werden bestimmte Spüllösungen benutzt. Dies kann kurzzeitig eine Art Wundgefühl erzeugen, das nach der Behandlung jedoch schnell abnimmt.

 

Was wird bei einer Wurzelkanalbehandlung gemacht?

Eine Entzündung des Zahns wird durch Bakterien verursacht. Deshalb ist das A und O der Wurzelkanalbehandlung die Desinfektion. Zur Abschirmung des zu behandelnden Zahns wird ein sogenannter Kofferdam wie eine Art Dichtung über den Zahn gestülpt. Die Verwendung des Kofferdams ist ein effektives Mittel der Qualitätsverbesserung der Behandlung:

Der Zahn wird trockengelegt und es wird verhindert, dass Speichel oder Keime in den offenen Wurzelkanal gelangen und dort eine Infektion auslösen. Ein weiterer wesentlicher Vorteil für den Patienten ist der Schutz vor dem Verschlucken von Kleinteilen und leichteres Atmen während der Behandlung. Zudem gelangen eventuell unangenehme Spülflüssigkeiten nicht in den Rachen.

Im nächsten Schritt wird vorsichtig ein Zugang von oben in den Zahn gebohrt, sodass man die Nerveingänge in die einzelnen Zahnwurzeln sehen kann. Diese werden erweitert und vom beschädigten und infizierten Nervengewebe (Pulpa) gereinigt. Dazu werden mikrofeine, sehr flexible Feilen benutzt, deren Position im Wurzelkanal über ein elektronisches Verfahren ständig kontrolliert wird. Wenn die Wurzelspitze erreicht ist, wird ein Röntgenbild – die sogenannte Messaufnahme – gemacht. Während der gesamten Behandlung wird durchgehend mit antibakteriellen Lösungen gespült. Am Ende der Sitzung werden die Wurzelkanäle mit einem antibakteriellen Medikament aufgefüllt.

Wenn der Zahn über mehrere Tage beschwerdefrei bleibt, kann bereits in der nächsten Sitzung die Wurzelkanalfüllung erfolgen. Wir verwenden dazu erwärmtes Guttapercha (eine spezielle Komposition auf Basis eines asiatischen Baumharzes), das die Wurzelkanäle bakteriendicht verschließt. Die Kaufläche wird ebenfalls bakteriendicht verschlossen, mit einem Kompositmaterial. Ein Abschlussröntgenbild dokumentiert den perfekten Sitz des Füllmaterials. Je nach Ausgangsbefund erfolgt nach einigen Wochen die Endversorgung des behandelten Zahns mit einer Zahnkrone.

Benötigt der wurzelkanalbehandelte Zahn wirklich eine Krone?

Wurzelbehandelte Zähne sind bei Belastung bruchanfälliger als gesunde Zähne. Um dem entgegenzuwirken, wird bei stark defekten Zähnen ein Glasfaserstift im Wurzelkanal verankert. Er unterstützt den Zahnaufbau. Anschließend wird der Zahn mit einer Krone versorgt. Die Krone umfasst wie der Metallring eines Weinfasses den Zahn, hält diesen zusammen, stabilisiert ihn und verhindert damit, dass er zerbricht.

Wie lange dauert eine Wurzelkanalbehandlung?

Eine Sitzung dauert durchschnittlich eine Stunde, kann aber, je nach individuellem Fall, mehr oder weniger Zeit in Anspruch nehmen.

Wie viele Termine sind notwendig?

In der Regel sind zwei Termine notwendig. Im ersten erfolgt die Kanalaufbereitung und Reinigung, in der zweiten Sitzung werden die Wurzelkanäle bakteriendicht verschlossen.

Nur in schwierigen Fällen mit starker bakterieller Infektion sind mehr Sitzungen denkbar. Das hängt jedoch stark vom Einzelfall ab.

Wie lange bin ich nach der Wurzelkanalbehandlung eingeschränkt? Kann ich danach gleich wieder zur Arbeit gehen?

Nach einer Wurzelkanalbehandlung fühlen Sie sich eventuell erschöpft, weil Sie lange den Mund geöffnet halten mussten. Es spricht jedoch nichts gegen Autofahren oder Arbeiten.

Schmerzpatienten, die mit „dicker Backe“ oder sehr starken Schmerzen in die Praxis kommen, empfehlen wir, sich und Ihrem Körper zumindest am Tag der Wurzelkanalbehandlung Ruhe zu gönnen.

Wie lange halten wurzelkanalbehandelte Zähne?

Wurzelkanalbehandelte Zähne können bei richtiger Pflege noch sehr viele Jahre ihren Dienst tun. Sollten die behandelten Zähne dennoch kaputtgehen, liegt es häufig daran, dass sie als Brückenpfeiler oder Ankerzähne für anderen Zahnersatz dienen und dadurch überlastet werden. Sie brechen ab oder werden durch die Überlastung gespalten.

Was passiert, wenn die Wurzelkanalbehandlung nicht erfolgreich ist?

Leider kann man manche Zähne aus unterschiedlichen Gründen nicht mehr retten. Ein letzter Versuch kann die Wurzelspitzenresektion (WSR) sein (siehe oben).

Wenn nach sorgfältiger Diagnose und gewissenhafter Abwägung davon auszugehen ist, dass auch eine Wurzelspitzenresektion nicht erfolgreich sein wird, ist das Setzen eines Zahnimplantats eine gute Alternative.